Protest gegen Antisemitismus in Deichtorhallen

 

Gestern haben zwei sehr couragierte Menschen in den Hamburger Deichtorhallen das getan, was die Betreiber:innen und politischen Verantwortlichen schon lange hätten tun sollen: Sich mit klarer Kante gegen Antisemitismus zu stellen, anstatt Lippenbekenntnisse von sich zu geben und ein antisemitisches Plakat zu präsentieren.

Protest gegen Antisemitismus in Deichtorhalle

Keine Gewöhnung an antijüdische Propaganda

Seit dem 18.Mai darf die antisemitische Gleichsetzung des Holocaust, also der planvollen Ermordung von 6 Millionen jüdischen Menschen, mit dem der Kampf des jüdischen Staates Israel gegen die genozidalen Absichten der Hamas und der Islamischen Republik Iran in einem bedeutenden Hamburger Museum verbreitet werden. Auf einer knallroten Texttafel der kanadischen Künstlergruppe RED NEW ORDER (RNO) heißt es: "Aus unserer Sicht ist es wichtig zu betonen, dass die genozidalen Projekte Amerikas, Deutschlands und Israels unterschiedliche Ausdrucksformen desselben perversen Überlegenheitsdenkens sind." Eine klare Linie führe vom Völkermord an den Indigenen Amerikas zum Holocaust und zu den "Akten des Völkermords, welche die israelische Regierung heute in Palästina verübt".


Nur mit einem knappen Satz distanziert sich die Leitung des Museums von den Inhalten der Propagandatafel, ohne jedoch auf diese Inhalte einzugehen. Diese Distanzierung wird aber gleich relativiert durch die Berufung auf die „Grundsätze der Kunstfreiheit“. Auch der Kultursenator teilt dieses Verständnis von Kunstfreiheit.


Antisemitische, also grundlegend menschenfeindliche Propaganda ist aber keine Kunst.


Warum tolerieren Museumsleitung und Kultursenator diese Verkleidung des Hasses auf Israel und der Respektlosigkeit gegenüber den Opfern des Holocaust als „Kunst“?


Wir wollen das nicht unwidersprochen lassen und haben darum das Plakat verhüllt.


Wir erwarten, dass Museum und Kultursenator Haltung zeigen, keine taktischen Ausre-

den suchen und dieses Plakat entfernen lassen. Wir halten den zu erwartenden Streit für

notwendig und sind bereit uns zu beteiligen.


Peter Schwanewilms, Ulrich Hentschel und Carola v.Paczensky









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